Karriereorientierung

Mentoringprogramm MentHO, erweitert um die Ausgründung

Die Universität Hohenheim hat sich im Jahr 2002 entschieden, ihren Studentinnen und Wissenschaftlerinnen ein Mentoringprogramm anzubieten: MentHo soll den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und den Anteil von Frauen in leitenden Positionen innerhalb, aber auch außerhalb der Universität, erhöhen. Es spricht Frauen an, die zielstrebig studieren, eine wissenschaftliche Karriere anstreben und dabei in einem Netzwerk arbeiten wollen. Das Netzwerk besteht aus Studentinnen, Doktorandinnen sowie Wissenschaftlerinnen der Universität und Partnerinnen aus der Wirtschaft. Ebenso wird die berufsorientierte Beratung in Richtung Wirtschaft, Behörden und Organisationen für die Zielgruppen der Studierenden, der Doktorandinnen sowie der Postdoktorandinnen vom MentHo-Programm übernommen.

In mehr als 10 Jahren ist ein umfangreiches Netzwerk mit Mentorinnen und Mentoren u.a.  aus der Wissenschaft, den Ministerien, Behörden und Unternehmen der Wirtschaft aufgebaut worden. Darüber hinaus hat da Mentoring positive Nebeneffekte für ihre Mentees, die von vermittelten Praktikums- und Promotionsstellen bis hin zum Erhalt von Stellen in leitenden Positionen sowohl in der Wissenschaft, bei Behörden und in der Wirtschaft reichten.

Drei Säulen des Mentoringprogramms MentHo

  • Forschung: Im aktuellen Netzwerk befinden sich 18 außeruniversitäre Forschungsinstitute wie z.B. Frauenhofer Institut, Max-Rubner-Institut, Julius-Kühn-Institut und Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg. Ein Bedarf für Absolventinnen der Universität Hohenheim besteht in der Kontaktaufnahme zu Mentorinnen und Mentoren aus Ministerien sowie anderen Behörden. Im Netzwerk befinden sich momentan 20 Einrichtungen wie z.B. MWK, Agentur für Arbeit, Regierungspräsidium Tübingen, Verbraucherzentrale.

  • Privatwirtschaft: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gewinnung von Mentorinnen und Mentoren aus Unternehmen der Wirtschaft. Bisher sind es 40 Unternehmen (z.B. IBM, Daimler, Thieme-Verlag, Nestle, Porsche, ENBW, Campina, Ritter Sport, Kärcher, Bosch, BW Bank) die für das MentHo-Netzwerk gewonnen werden konnten.

  • Ausgründung (neu): Eine dritte Säule der Karriereoptionen für Wissenschaftlerinnen, die Unternehmungsgründung aus der Wissenschaft heraus, ist an der Universität Hohenheim bisher kaum umgesetzt worden. Das Projekt „Entrepreneurin“ bietet durch seinen Schwerpunkt des Cross-Mentorings die Chance, gründungsinteressierte Frauen auf dem Weg zur Geschäftsführerin ihres eigenen Wirtschaftsunternehmens qualifizierend und unterstützend zu begleiten. Das wirtschaftsorientierte Projekt wird vom Verbund mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen profitieren, da aufgrund der fachlichen Ausrichtung, der anvisierten Zielgruppen sowie der vorhandenen Wirtschaftskontakte umfangreiche Synergieeffekte zu erwartet sind.

Mentoring

Mentoring im Allgemeinen ist ein hierarchiefreier, selbst gesteuerte Entwicklungsprozess, in dem eine erfahrene Person (= Mentorin oder Mentor) ein Talent (Mentee) in seinem beruflichen Weiterkommen fördert bzw. unterstützt. Die spezielle Form des Cross-Mentoring bedeutet, dass Mentorinnen/Mentoren und Mentees aus unterschiedlichen Organisationen "über Kreuz" miteinander zusammengebracht werden.

Weitere karriererelevante Aktivitäten an der Universität

  1. Karriereunterstützende Leistungen werden bereits für Studierende aller Fachrichtungen angeboten. Das Career Center Hohenheim (CCH) ist Berater und Vermittler an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf sowie zwischen Studierenden und Unternehmen. Es ist die zentrale Stelle für alle interessierten Studierenden und  Absolventen einerseits und potenziellen Arbeitgebern andererseits. Es werden zahlreiche Serviceangebote angeboten, die beide Seiten zusammenführen und den Transfer fördern, wie z.B. die CareerDays.

  2. Das aktuelle Genderkonzept sowie das Personalentwicklungskonzept für den wissenschaftlichen Nachwuchs  beinhalten insbesondere auch Gleichstellungsmaßnahmen für die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen, um sie bei ihrer wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen.


    Die Beteiligung der Universität Hohenheim an gleichstellungsbezogenen Landes- und Bundesprogrammen ermöglicht es, innovative Maßnahmen für eine Karriereorientierung und -förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu entwickeln und nachhaltig an der Einrichtung zu implementieren. So fließen wertvolle Ergebnisse und Erfahrungen z.B. aus dem ESF-geförderten Weiterbildungsprojekt „AKA40plus“ (2010-2014)  in die aktuelle Entwicklung und Umsetzung eines Personalentwicklungskonzeptes für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein. (https://www.universitaetsverlagwebler.de/fomin-2015).

  3. Durch die Abteilung Forschungsförderung erhalten Gründungsinteressierte Beratung und Unterstützung z.B. bei der Beantragung eines EXIST-Gründerstipendiums oder bei der Bewerbung für das Landesprogramm „Junge Innovatoren“. Damit ergeben sich hervorragende Synergieeffekte mit dem Projekt „Entrepreneurin“ und eine enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Forschungsförderung ist vorgesehen.